Zunächst möchte ich hier ein paar Worte an Pam richten. Es tut mir leid das ich nicht früher geantwortet habe. Ich hatte keinen PC und WordPress übers Handy ging gar nicht bzw habe ich den Facebook Messenger nicht mehr…
Vielen Lieben Dank für deine warmen Worte. Ich fühle mich immer so aufgehoben bei dir, wenn ich dich lese. Es rührt mich jedesmal aufs neue und ich lese es auch immer wieder durch. Einfach nur schön. Ich danke dir sehr dafür. Es tut mir auch sehr leid was dir passiert ist mit dieser Geschichte. So etwas sollte keiner Frau widerfahren, egal wie alt sie ist. Fühl dich fest von mir gedrückt *Herz*
Ich arbeite immer noch in diesem Altenheim. Abstriche mache ich auch noch, aber nur noch Montags und Freitags. Es hieß im April das wir die Testungen beenden. Dann noch der Juni…dann Juli….dann aber wirklich Ende. Haha von wegen. Meine Chefin kam Ende April auf mich zu und erklärte mir, das die Abstriche nun tatsächlich weniger werden, es sich aber nicht mehr als vollwertiger Job lohnt. Sie wolle mich aber unbedingt behalten und schlug mir vor, wenn ich das denn möchte, in die Pflege gehe könnte. Klar einen Versuch war es durchaus wert, mal reinschnuppern ist doch ok.
Habe Mitte Mai angefangen als Pflegehelferin. Der erste Tag war sehr aufregend. Ein bisschen wusste ich ja schon, dadurch viel es mir leichter mich dort einzufinden. Am ersten Tag bin ich mit einer Fachkraft, der Banni, mitgelaufen und sie hat mir gezeigt was ich im Frühdienst alles machen muss. So konnte ich auch die Bewohner gleich kennenlernen. Sie hat mich bei 3 Bewohnern mitgenommen. Danach hat sie mir gesagt, ich solle alleine weitermachen. Wenn was ist, soll ich sie rufen. Hat alles gut geklappt. Habe die ersten Wochen eh nur die ganz leichten Bewohner gemacht, also jene die nur ein bisschen Unterstützung brauchen.
Heute bin ich seit 3 Monaten dabei und mache fast alles wie eine Fachkraft. Im Grunde alles, ausser Medikamente stellen und Verbände legen. Aber Grundwäsche bzw. Intimpflege sowie aus dem Bett in den Rollstuhl transferieren und anreichen etc. Auch Medis geben und darauf achten das die Bewohner die einnehmen. Insulin spritzen mache ich nicht und auch das reine Zuckermessen lehne ich bis jetzt ab.
Frühdienst geht von 6:30 bis 14 Uhr und Spätdienst von 13:15 bis 8:45 Uhr. Nachtdienste muss ich keine machen. Ich bin von Anfang an sehr herzlich aufgenommen worden und wir stehen alles zusammen. Jeder hilft jedem, wenn es mal brennt und Mobbing etc. gibt es gar nicht bei uns. Ein richtig super Team sind wir alle. Da bin ich sehr froh darüber. Wir haben 3 Stockwerke. Station 1 und 2 (bzw. Wohnbereiche) gehören zusammen und sind je Station 20 Bewohner, also 40 Insgesamt. Der 3. Stock, Wohnbereich 3, läuft extra. Diese Kollegen sind nur auf der 3 und sind auch bei der Übergabe nicht dabei. Machen ihre eigene 😉 Am Anfang war ich immer nur auf der 2. Mittlerweile bin ich auch öfter mal auf der 1 und kenne dort auch jeden Bewohner. Bei uns ist alles gemischt. Mobile, Immobile und Demente Bewohner bunt gewürfelt auf jeder Station. Dement sind ja irgendwie die meisten, aber alles im Rahmen. Richtig „schwierige“ Demente Bewohner haben wir eigentlich nur 3, wobei davon EINE schon sehr „schwierig“ ist. Es ist im Gespräch das sie vielleicht in ein anderes Heim ziehen muss, denn für solche Fälle sind wir nicht ausgelegt. Wir sind ein freies Haus, indem sich alle Bewohner frei Bewegen dürfen. Ist auch richtig. Wenn man nun aber alleine im Spätdienst ist, 20 Bewohner versorgen muss und diese eine Dame rumläuft (darf sie) um andere Bewohner zu „belästigen“ wird das schon grenzwertig seine Arbeit richtig zu machen. Sie greift anderen Bewohnern ins Essen oder krallt sich an ihnen fest, räumt deren Tische ab usw. Das geht einfach nicht…will man sie abhalten, verschärft sich die Situation nur noch und meistens haben wir nicht die Zeit alles mit ihr behutsam zu machen. Vor allem nicht wenn die anderen Bewohner dadurch anfangen durchzudrehen *lacht*
Der Job an sich verlangt viel von einem ab. Aber er macht auch eine Menge Spaß. Ich weiß aber trotzdem, dass ich nicht in der Pflege bleibe. Ist nicht mein Ziel. Mein Ziel ist ja wieder ins palliativ Gebiet zu kommen und daran arbeiten wir. Von dem Lehrgang habe ich nichts weiter gehört, aber meine Wohnbereichsleiterin sagte mir, das ich nächstes Jahr auf jeden Fall in die Beratung käme. Na da bin ich mal gespannt lol
Es gibt eine Menge Geschichten die ich aus meinem Heim erzählen könnte. Viel lustiges, spannendes, interessantes und auch trauriges. Denke ich werde die ein oder andere Geschichte hier festhalten und so erzählen was passiert. Was mich ärgert, was schön ist usw… freu mich schon drauf, gibt ne Menge 😉
Bis dahin erstmal liebe Grüße und #teampflegemitherz an alle Kollegen da draussen