Seit Ostern

Sonntag war ich wie immer bei meinen Eltern, am Abend kam Dagmar vorbei, auch andere Leutz. Die Nacht war uns und auch der Montag, bis wir dann am Montagabend alle erschöpft die Segel strichen. Dienstag musste Dagmar ja arbeiten bis 9 Uhr in der Früh, und danach kam sie zu mir. Wollte sie eigentlich nicht, aber ich schrieb ihr eine WhatsApp und das hat sie dann doch animiert. Als sie da war, sprachen wir über alles was so passiert war. Mit ordentlich Gas im Kopf sieht jeder ja gewisse Dinge etwas anders… Wir lästerten, klärten uns gegenseitig auf und lachten wieder was das Zeug hielt.

Sie fuhr wieder, gegen 14 Uhr, und der restliche Tag verlief ruhig. Was soll auch schon anliegen – an einem Werktag. Da geht jeder seiner Arbeit nach, gammelt zu Hause rum, oder macht sonst was. Heute ist Mittwoch und auch heute liegt nichts weiter an, ausser einen Termin später um halb 4. Wie ich sowas leiden kann…sagte ich bereits das ich ein „Vormittagserlediger“ bin? Vormittags bin ich am fittesten. Da kann ich am besten arbeiten, aber was solls. Der Termin ist wichtig – Augen zu und durch.

Mein Kopf ist leer….ich kann nicht denken, mache alles immer noch wie ferngesteuert… Ich bräuchte mal eine Pause..von der Trauer…ich kann nicht mehr.

Am Abend war ich richtig schlecht drauf wieder. Ich kann nicht mehr…mein Kopf platzt, ich weiß nicht wo vorne und hinten ist. Karl kam vorbei, unangemeldet. Hat mich genervt. Kann man mich nicht endlich einfach mal in Ruhe lassen. Ich setzte mich wieder auf die Couch und ignorierte ihn einfach. Ich starrte in den Fernseher und meine Tränen brannten sich auf meine Wangen ein. Karl sagte irgendwas, ich weiß nicht mehr was. Ich bekam wieder einen regelrechten Heulkrampf und konnte mich kaum beruhigen. Karl packte eine Flasche Apfelkorn auf den Tisch und schenkte mir ein Glas ein. Das beruhigt dich – sagte er. Ich nahm das Glas und kippte es auf Ex runter. Es half nicht. Ein weiteres Glas..es haf nicht. Ich spürte wie mir der Korn in den Kopf stieg, aber ich konnte nicht aufhören zu weinen.

Ich fing an zu reden. Wie mir alles zuviel ist, das ich alleine bin und ich nicht weiß was ich machen soll. Ich war richtig am Ende, der Schmerz zerreißt mich… Ein Kribbeln stellte sich ein, wahrscheinlich vom Korn und meinen Zorn und meine Verzweiflung. Ich dachte mir –  was solls…ich fragte Karl ob er Lust hätte. Er war erschrocken und meinte ich sollte mal klar werden. Ich lachte und meinte das es dafür wohl zu spät sei. Karl stand auf und wollte gehen. Ich sagte das es ok sei, ist vielleicht besser so und weinte wieder bitterlich.

Karl ging aus der Tür und verschwand. Ich heulte und hörte Musik und dachte über alles nach. Keine Ahnung wann, denke so eine Stunde später, klopfte es wieder ander Tür. Ich dachte das es Avni sei, war aber Karl wieder. Wir setzten und auf die Couch und wir setzten das Gespräch fort. Ich fragte ihn, warum er denn wieder gekommen ist. Es wäre besser gewesen, er wäre gegangen und nicht mehr wieder gekommen. Er sagte, er hätte mich nicht in diesem Zustand alleine lassen können. Er hätte Angst gehabt, dass ich mir etwas antue…

Ich trank noch einen Schluck und ich küsste ihn…der Rest ist Geschichte

Bis dann

Ein Gedanke zu “Seit Ostern

  1. Guten Morgen!
    In der Zeit, wo das Leben so dahin plätschert, füllt man seine Kraftreserven auf. Es mag Dir vielleicht gerade nicht so vorkommen, aber wenn man irgenwann mal zurück denkt, wird es Dir wahrscheinlich bewußt werden. Das ist so meine Erfahrung.
    Atme tief ein und wieder aus, straffe die Schultern und weiter geht’s!
    Hau‘ rein! 🙂
    Liebe Grüße
    C.

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