Wehmut

Vorhin habe ich die restlichen Äpfel vom Baum geholt. Die meisten waren angefressen, von den Wespen und anderem Getier. Wir spritzen den Baum nicht. Wir essen auch die Äpfel nicht. Die Blüten sind sehr schön und es ist toll zu sehen, wie aus den Blüten Äpfel werden. Ein paar Äpfel waren unversehrt. Eine Freundin nimmt diese Äpfel immer dankbar an. Sie macht daraus Apfelmus, oder sonst was. So wachsen sie nicht ganz umsonst.

Der nächste Schritt war den Pavillion abzubauen. Also das Dach. Die Seitenwände lassen wir dran. Das Dach hält eventuellen Schneemassen nicht stand. Ich habe erst die Gartenstühle weg geräumt, dann den Tisch, dann alle Kabel. Das Kabel ist dafür da, daß wir Radio hören können, oder den Ventilator anschließen können.

Der Sommer ist vorbei, und selbst wenn es noch mal warm werden sollte, ist es doch zu kalt um im Garten zu sitzen. Als ich alles weg- und aufgeräumt hatte, stand ich an der Tür zum Garten und schaute noch mal zurück. Mich packte ein wenig wehmut. Als ich alles weg räumte, hatte ich nichts weiter im Sinn. Als ich an der Tür stand überkam es mich. Ich dachte – immer wieder traurig, wenn der Sommer sich dem Ende neigt…und ich dachte – nächstes Jahr ist Schatz vielleicht nicht mehr da.

Vielleicht auch schon, aber in welcher Verfassung. So oder so – das war wahrscheinlich der letzte Sommer in dem wir gemeinsam lachend im Garten saßen und den Sommer in vollen Zügen genießen konnten. Eine dunkle Wolke zog vorbei und Wind kam auf. Das trieb meine melancholische Stimmung weiter. Mein Herz schnürte sich zu und ich hatte das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Ich riss mich selbst aus der Stimmung raus. Ich wollte nicht in Tränen ausbrechen. Ich schloss die Tür zum Garten und es war, als würde ich eine ganz andere Tür schließen.

Eine Tür zu einem wunderbaren Ort voller Erinnerungen. Freude. Entspannung. Frieden. Unser Garten war in dem Moment nicht mehr derselbe. Er sieht aus wie vorher, aber er fühlt sich anders an…

Nächstes Jahr ziehe ich alleine das Dach wieder auf. Werde alleine den Rasen mähen, alleine dort sitzen. Vielleicht auch nicht. Klar habe ich Freunde, die den Rasen für mich mähen und ich werde auch nicht alleine dort sitzen. Ich werde trotzdem alleine sein.

Unser Freund und Nachbar kam vorbei und meine melancholische Stimmung war fort. Gut so. Wir frotzelten etwas rum und nach einer Weile ging er wieder.

Kurz darauf bekam Schatz einen Mega Hustenanfall. Helles Blut. Dunkles Blut. Einen großen Blutbrocken. Nicht schwarz, aber dunkel. Sehr dunkel. Er ist aber guter Dinge. Er ist gut gelaunt. Kaum das er sich hingelegt hat, schlief er ein. Er sagte gestern – ich sehe immer besser aus, aber innerlich fühle ich mich immer schlechter. Das stimmt. Er ist nicht blass, hat eine gesunde Gesichtsfarbe. Sein Gewicht hält sich zur Zeit um die 67 – 68 Kg. Sein Fuß ist nicht so kalt, wie es schon mal war. Seine Müdigkeit verändert sich nicht. Er hat die letzten Tage auch kein Blut gehustet. Bis auf vorhin.

Später noch etwas einkaufen. Ich habe keine Idee was ich kochen könnte. Vielleicht mache ich was mit Blumenkohl. Hätte da Lust drauf. Jetzt ruft erstmal wieder etwas Hausarbeit.

Bis dann

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